In Duisburg sollen Senioren-Wohnungen in einem ehemaligen Hochbunker in der Rheinhausener Beguinenstraße entstehen. Das Projekt könnte durchaus auf Interesse stoßen, denn der Bedarf an altersgerechten Wohnungen in Deutschland steigt und wird wohl nicht alleine durch Umbauten bestehender Wohnungen gedeckt. Und so planen nicht alleine in Duisburg Unternehmen, Seniorenwohnungen zu realisieren. Manchen Städten wird das dann schon wieder zuviel: Bad Segeberg könnte dazugehören.
Ein Hochbunker für Senioren
Der Hochbunker in der Beguinenstraße liegt in Rheinhausen, einem Stadtteil im Südwesten Duisburgs. Gebaut wurde der Bunker 1949, umgenutzt zur Wohnimmobilie mit Mischnutzung im Jahr 1977. Mittlerweile steht das Bauwerk mit etwa 1.445 m² Nutzfläche nahezu leer. In Zukunft soll das anders werden. Das Unternehmen „Discount-Eigenheim“ aus Krefeld hatte den Hochbunker im Jahr 2010 gekauft. Geht es nach den Plänen der Krefelder, werden im mittlerweile entkernten Hochbunker zwölf Wohnungen für Senioren gebaut. Zusätzlich soll Platz für eine Tages- und eine Intensivpflege mit jeweils vier Plätzen entstehen. 1,8 Millionen Euro möchte „Discount-Eigenheim“ dafür insgesamt ausgeben. Ob der Geschäftsführer Farhad Jalali mit seinem Unternehmen die Pläne für den Hochbunker realisieren kann, ist allerdings noch ungewiss. Ein erster Bauantrag wurde von der Stadt abgelehnt. Die Forderungen der Stadt möchte das Unternehmen „Discount-Eigenheim“ jedoch erfüllen, um die Genehmigung doch noch zu erhalten. Sobald sie vorliegt, soll es etwa ein Jahr bis zum Abschluss der Arbeiten dauern.
Altersgerechte Wohnungen werden gebraucht
Der Bedarf altersgerechter Wohnungen wird steigen, heißt es im Forschungsbericht des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe mit dem Titel „Wohnen im Alter – Marktprozesse und wohnungspolitischer Handlungsbedarf“. Er wurde im Mai 2011 veröffentlicht. Der kurzfristige Bedarf an altersgerechten Wohnungen wird im Bericht mit 2,5 Millionen beziffert. Bis zum Jahr 2020 steigt er auf etwa drei Millionen an. Weitere Zahlen zum Thema liefert eine Untersuchung aus dem Pestel-Institut aus Hannover, die vor einer dramatisch verschlechterten Wohnsituation für Senioren in den kommenden Jahren warnt. Die Studie macht allerdings noch auf einen besonderen Aspekt aufmerksam, nämlich auf die Zahl der Senioren, die in Zukunft auf staatliche Grundsicherung angewiesen sein werden. 2020 sollen es in Deutschland mehr als 930.000 sein, was eine Steigerung um 125 Prozent wäre. Das bedeutet: Wie bei anderem Wohnraum auch, wird es bei den Seniorenwohnungen nicht alleine darauf ankommen, ausreichend neue Wohnungen zu bauen, sondern ausreichend Wohnraum in der richtigen Preisklasse zu entwickeln. Ausschließlich luxuriöse Seniorenresidenzen werden den Bedarf also eher nicht decken.
Zuviel ist zuviel!
Wie hoch der Bedarf an Seniorenwohnungen genau ist, darüber wird bisweilen gestritten. In Bad Segeberg ist das aktuell der Fall. Hier wird in Bezug auf Seniorenwohnungen nicht gekleckert, sondern geklotzt, berichten die Lübecker Nachrichten und die Zeitung nennt Beispiele: So sollen etwa auf dem Bad Segeberger Gasberg sechzig Seniorenwohnungen gebaut werden, ein kirchlicher Träger wird zusätzlich unter dem Projektnamen „St. Marien“ 34 Seniorenwohnungen bauen, während das Unternehmen EWP Bau GmbH derzeit eine Baugenehmigung für weitere 39 Wohnungen für die Zielgruppe 65+ besitzt. Das Unternehmen plant aber noch ein weiteres Seniorenprojekt, ein mehrgeschossiges Haus mit 48 Seniorenwohnungen für betreutes Wohnen. Hier zieht die Stadt allerdings die Bremse, heißt es in den Lübecker Nachrichten. Das von der Stadt beauftragte Institut „Gewos“ sieht nämlich nur bei zwei Prozent der Haushalte mit Menschen ab einem Alter von 65 einen Bedarf an betreutem Wohnen. Die EWP-Gruppe setzt diesen Bedarf dagegen höher an. Wer Recht hat, bleibt offen.
Bedarfsrechnungen sind nicht immer einfach!
Klar ist: Seniorenwohnungen sind für eine bestimmte Zielgruppe konzipiert. Ihre Zielgruppe bei einem zu geringen Bedarf zu erweitern, wäre wohl einfacher als etwa Büroimmobilien in Wohnraum umzuwandeln. Dennoch entsteht – wie etwa bei Studentenwohnungen – möglicherweise erst einmal Wohnraum, der andere als die beabsichtigte Zielgruppe eher wenig ansprechen wird. Wurde der Bedarf an den jeweiligen Wohnungen also zu hoch eingeschätzt, hat man im ungünstigen Fall auf der einen Seite leer stehenden Wohnraum und auf der anderen Seite dennoch Wohnungssuchende, deren Bedarf nicht gedeckt wird. Entscheider in den Städten müssen deshalb nicht nur überlegen, wie viel Wohnraum in Zukunft in ihrer Stadt benötigt wird. Wichtig ist auch eine Antwort auf die Frage, welche Art von Wohnraum benötigt wird. Einfach ist diese Aufgabe nicht.
… die Planungen und Realisierungen für Seniorenwohnungen sollte weiterhin flexibel erfolgen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Verwunderung haben wir die Besitzer des Hochbunkers in der Beguinen Str. 57 in Duisburg ihren Artikel zur Kenntniss genommen. Wir die Familie Michel möchten folgendes klarstellen:
Besitzer sind: Zu 50% Herr Elyas Alimi Sohn von Frau Sarah Michel
Zu 40% Peter Michel
Zu 9% Frau Mikoleizig
Zu 1 % Herr Farhad Jalali
Die Fa. Discount Eigenheim, die wir mit den Umbauten beauftragt haben ist und war nie Besitzer dieser Anlage!! Ferner möchten wir Ihnen mitteilen, dass der Fa. Discount Eigenheim der Auftrag mit sofortiger Wirkung entzogen worden ist, da es zu erheblichen Baumängeln gekommen ist! Wir bestätigen hiermit, dass wir nichts mit dieser Firma zu tun haben! Wir die Familie Michel werden in der Beguinen Str. 57 Betreutes Wohnen und eine Tagespflege anbieten. Die Umbaumaßnahmen des Gebäudes sind im vollen Gange jedoch mit anderen Firmen! Wir würden uns freuen, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen würden, um in einem weiteren Bericht über den Fortschritt unserer Einrichtung veröffentlichen zu können. Wir werden weiterhin unser Vorhaben durchführen, um den Mangel an Betreuten Wohnungen entgegenzuwirken
Viele Grüße
Familie Michel
Sehr geehrte Familie Michel,
als Autor des Artikels möchte ich mich hiermit für den Fehler entschuldigen; ich habe wohl eine Formulierung in der von mir für den Artikel genutzten Medienquelle missverstanden. Die Einladung, mit Ihnen Kontakt wegen eines möglichen weiteren Artikels aufzunehmen, nehme ich gerne an.