Undichte Abwasserrohre sorgen häufig für böse Überraschungen – ein Fall für die Gebäudeversicherung?

Gemäß Landeswassergesetz sind Hausbesitzer in Nordrhein-Westfalen verpflichtet, bis 31. Dezember 2015 den privaten Abwasseranschluss von einem fachlich versierten Unternehmen auf seine Dichtheit prüfen zu lassen. 

Eine Maßnahme, die so oder so empfehlenswert ist in regelmäßigen Abständen von Rohrreinigungs- oder Tiefbauunternehmen durchgeführt werden sollte. Denn sind die Abwasserrohre beschädigt, beispielsweise weil das Erdreich abgesackt ist, können große Abwassermengen nicht mehr abfließen, das Abwasser staut sich und läuft im schlimmsten Fall in das Haus zurück, wo es zu unangenehmen Überschwemmungen führen kann. Durch beschädigte Rohre kann zudem Ungeziefer in das Rohrsystem und somit in das Haus eindringen. 

Nicht immer übernimmt die Gebäudeversicherung Schäden an den Ableitungsrohren. Nur wenn die Rohrsysteme außerhalb des Hauses Inhalt der Gebäudeversicherung sind, kann man den Schaden dort geltend machen. Gerade in älteren Verträgen fehlt dieser Passus oft.

Experten schätzen, dass 15 Prozent der öffentlichen und sogar 40 Prozent der privaten Kanäle schadhaft sind. Fachunternehmen können dies leicht überprüfen. Das Kanalunternehmen reinigt zunächst die Rohre, dann schickt es eine fahrbare Kamera durch den Kanal, die den Zustand der Rohre bildlich auf CD oder Video dokumentiert. Bei einem Defekt kann dann in leichten Fällen ein so genannter „Liner“, der mit Harz getränkt ist, an die brüchige Stelle eingesetzt werden. Ist diese Reparatur nicht mehr möglich, weil der Schaden zu eklatant ist, müssen die Rohre durch ein Tiefbauunternehmen frei gelegt und neu installiert werden. 

Es ist daher ratsam, die Gebäudeversicherung auf Übernahme von Schadensfällen an den zu und Ableitungsrohren zum Haus hin zu prüfen und ggf. zu ergänzen, um unnötige Kosten zu vermeiden. Für die gesetzlich vorgeschriebene Dichtheitsprüfung müssen im übrigen Kosten um die 300 EUR kalkuliert werden.