Ganz klar, Einzelhandelsgeschäfte und Filialisten bevorzugen die 1 A – Lagen der Großstädte, in denen sie die größte Kundenfrequenz erreichen. Auch Branchen, die einen gehobenen Kundenkreis bedienen, werden kaum in unpopuläre Randbezirke der Städte ausweichen. Denn nicht selten bestimmt ein Stadtviertel oder eine renommierte Adresse das Image eines Unternehmens mit.
Junge Firmen, Existenzgründer oder Unternehmen mit großem Flächenbedarf werden dagegen eher B – Lagen bevorzugen. Zum einen reizen geringere Quadratmeterpreise sowohl beim Kauf- als auch Mietobjekt, zum anderen lassen sich individuelle Ansprüche durch ein größeres Platzangebot dort besser realisieren. In jedem Fall muss der Nutzen gegen die Kosten abgewogen werden. Was nutzt ein Büro in teuerster Citylage, wenn nur ein- oder zweimal im Monat ein Kunde zu Besuch kommt. Und Unternehmen, die jeden Tag in großem Maße beliefert werden, sind Geschäftsräume ohne entsprechende infrastrukturelle Anbindung kaum zuträglich. Manche Branchen, wie die Werbebranche oder der Mediensektor allgemein können in dezentralen, kulturell gemischten Vierteln unter Umständen sogar ein beruflich inspirierendes Umfeld auffinden.
Was außerdem bei der Standortwahl nicht vergessen werden sollte: die Geschäftsräume sollten immer Raum für strukturelle und personelle Veränderungen lassen, egal ob sie sich nun in den Citylagen oder an einem dezentraleren Standort befinden.
Alles in allem ist der ideale Standort derjenige, an dem sich individuelle Ansprüche, Infrastruktur, der Betriebsalltag mit Kunden und Zulieferern am besten mit Budget und Betriebskosten vereinbaren lassen und der Raum für weitere Entwicklungsmöglichkeiten lässt.