„Aspern IQ“ ist der Name eines geplanten neuen Technologiezentrums im ebenfalls geplanten neuen Wiener Stadtteil Seestadt Aspern. Konzipiert ist es als so genanntes Plusenergiehaus, also als Haus, das mehr Energie produziert als verbraucht. Wiens Wirtschaftsagentur, die das Projekt plant, sieht „Aspern IQ“ als „ersten wesentlichen Impuls“ für den neuen Stadtteil Seestadt Aspern. Der künftige Stadtteil selbst gilt als eines der größten Gebiete für Stadtentwicklung in Europa und setzt Akzente in der Moderne der Urbanität.
Ein Plus-Energie-Haus für Technologien
„Acht Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr“ ist der geplante Heizwärmebedarf für „Aspern IQ“. Zum Vergleich: So genannte Niedrigenergiehäuser haben laut Definition in Deutschland einen Heizwärmebedarf zwischen 40 und 80 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Zur Stromproduktion des Gebäudes kommen etwa 1.000 m² Paneelen für Photovoltaik zum Einsatz. Noch darüber nachgedacht wird, ob auch eine zusätzliche Windkraftanlage „Aspern IQ“ mit Strom versorgt: Um den Wärmebedarf des Gebäudes zu senken und die Luftzufuhr zu gewährleisten, wird es etwa besonders wärmegedämmte Fassaden geben, eine Nutzung der in Serverräumen entwickelten Wärme und eine kontrollierte Lüftung. Genutzt werden soll das etwa 6.000 m² große Gebäude für Büros und spezielle Forschungsräume. Als Mieter werden voraussichtlich neue und etablierte Unternehmen und Organisationen aus der Forschung im Bereich nachhaltiger Technologie ins Technologiezentrum einziehen. Sie müssen laut Medienangaben mit Mieten zwischen dreizehn und fünfzehn Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Kosten für die erste von drei bis vier „Aspern IQ“ – Baustufen sollen bei etwa fünfzehn Millionen Euro liegen. Beginnen wird der Bau der ersten Stufe voraussichtlich Mitte 2011, fertig werden könnte er in der zweiten Hälfte 2012. Später können weitere Baustufen folgen, sodass eventuell eine gesamte Nutzfläche von bis zu 32.000 m² entsteht.
Ein modernes Stück Wien
Eingebunden ist Aspern IQ in den neuen Wiener Stadtteil Seestadt Aspern, der im Verlauf von mindestens zwei Jahrzehnten in Österreichs Hauptstadt entstehen wird. Er soll die oftmals getrennten Lebensbereiche „Wohnen“ und „Arbeiten“ ebenso kunstvoll in sich vereinen wie Urbanität und Natur sowie verschiedene Generationen. Arbeiten soll in Seestadt Aspern vor allem Arbeiten in Branchen wie Greentech, Freizeit und Outdoor-Tourismus, Gesundheit, Fitness, Medizin, Ökologie und Life Science sein. Als Zentrum des Stadtteils dient ein etwa 90.000 m² großer Park mit einem 50.000 m² großen See. Insgesamt 240 Hektar (etwa 340 Fußballfelder) stehen den Planern für die Seestadt zur Verfügung, von denen ein nicht geringer Anteil als öffentlicher Raum Platz für Begegnung schaffen soll. Im besten Fall wird Seestadt Aspern also tatsächlich ein Stück modernster Stadtentwicklung, die in die Zukunft weist und auch als Lernmodell taugt. Man wird sehen, was aus Plänen und Visionen wird: möglicherweise etwas sehr Gutes.