Mit Eintreten der neuen Energieeinsparverordnung EnEV hat sich für Bauherren auch die Kostenseite massiv verändert. Nach Angaben des VPB, Verbands Privater Bauherren, wird Bauen durch die neue EnEV im Vergleich zur EnEV 2007, um bis zu 10 Prozent teurer.
Kostete ein Einfamilienhaus mit rund 120 Quadratmetern Wohnfläche bislang durchschnittlich 175.000 Euro, müssen nach der neuen EnEV zwischen 182.500 und 191.500 Euro anberaumt werden. Die Teuerungsrate liegt laut VPB in den unterschiedlichen Auslegungen der Bauherren zur Energieeinsparung begründet. Diese lässt sich einerseits durch verstärkte Wärmedämmung, oder andererseits durch moderne Heizungsanlagen kombiniert mit entsprechenden Lüftungsanlagen verwirklichen, wobei eine zusätzliche Dämmung die Immobilie deutlich teurer macht. Eine Dreifachverglasung bei den Fenstern kombiniert mit einer Wärmedämmung von 12 cm bedeutet laut VPB bis zu 16.500 Euro Mehrkosten, die durch die anspruchsvollen und handwerklich umfangreichen Dämmarbeiten an Wänden, Bodenplatte und Dach bedingt sind.
Wer dagegen ein Massivhaus, beispielsweise aus Ziegeln, kombiniert mit moderner Heizungsanlage (zum Beispiel eine Pelletheizung oder eine Wärmepumpe) und Doppelverglasung errichtet, muss mit einem preislichen Mehraufwand von 10.000 Euro rechnen. Am günstigsten fährt, wer sein Haus ohne zusätzliche Dämmung, aber mit einer Heizungsanlage mit Brennwerttechnik und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausstattet. Die Mehrkosten von 7.500 Euro entsprechen lediglich 4,3 Prozent. Der VPB kritisiert an dieser Stelle jedoch, dass viele Bauherren bislang eine zusätzliche Dämmung als Ideallösung ansehen und rät, sich im Vorfeld durch neutrale, firmenunabhängige Fachleute beraten zu lassen. Denn auch der Aspekt der erneuerbaren Energien wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. So kann bereits jetzt durch den Einbau einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung späteren gesetzlichen Forderungen Folge geleistet werden.
