Die Terroranschläge vom 11. September 2001 haben die Sicherheitsanforderungen an die obersten Regierungsbehörden aller Länder verschärft. Auch das Bundesinnenministerium BMI musste dabei feststellen, dass die bisherigen Dienstsitze, die sich auf drei Standorte in Berlin verteilen, nicht mehr den nötigen Sicherheitsstandards, denen die oberste Sicherheitsbehörde eines Landes obliegen sollte, genügen.
So wurde am 16. Dezember 2010 der erste Spatenstich für ein neues Areal in Berlin getätigt. Dieses entsteht auf einem 36.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Hauptbahnhof und Garten des Bundeskanzleramts an der Straße Alt-Moabit 141. Rund 208 Millionen Euro wird die Baumaßnahme, die bis Ende 2014 fertig gestellt sein soll und unter der Federführung des Berliner Büros Müller Reimann konzipiert wird, wohl kosten. Das Bundesinnenministerium war 1999 von Bonn nach Berlin übergesiedelt, lediglich 266 Mitarbeiter verblieben im ehemaligen Regierungssitz am Rhein und werden nach Fertigstellung nun schlussendlich auch das neue Gebäude in Berlin beziehen. Damit werden alle bisherigen 4 Standorte in einer Liegenschaft vereinigt. Derzeit befindet sich das Bundesinnenministerium neben seinem Hauptsitz an der Straße Alt –Moabit 101 auch in Gebäuden in der Bundesallee sowie am Fehrbelliner Platz. Nach einer Wirtschaftlichkeitsberechnung, die einen Neubau auf bundeseigenem Grundstück als effektivste und wirtschaftlichste Lösung konstatierte, folgte ein Architekturwettbewerb, den das Büro Müller Reimann aus Berlin mit seinem Entwurf, der aus drei als Z angelegten Gebäudeteilen besteht, für sich entscheiden konnte.
Das Objekt, das nach den höchstmöglichen Sicherheitsstandards gebaut wird, kann auch durch ein einzigartiges Energiekonzept punkten. Neben der Nutzung von Erdwärme wird Abwärme aus dem Rechenzentrum zum Heizen der Büroräume wiederverwertet, im Sommer gar überschüssige Wärme aus den Büros zur Regeneration zurück ins Erdreich geführt.