Der Düsseldorfer Immobilienmarkt wird wieder milliardenschwer. Das berichtet die Rheinische Post am 21. Oktober 2010. Investoren scheinen wieder forscher zu werden und das nicht alleine in Düsseldorf. Jones Lang LaSalle sieht speziell den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt bei achtzehn bis zwanzig Milliarden Euro Transaktionsvolumen in diesem Jahr. Damit befindet sich das prognostizierte Volumen in etwa auf dem Stand von 2008: also deutlich über dem Volumen von 2009 (Volumen: 10,34 Milliarden Euro) und weit unter dem Boomjahr 2007 vor der Finanzkrise (Volumen: 54,68 Milliarden Euro). Es geht aufwärts auf dem deutschen Markt für Gewerbeimmobilien? Irgendwie schon! Jones LangLasalle spricht in der Financial Times Deutschland aber auch von einem Markt, der mit „halber Kraft“ läuft.
Investoren treiben das Transaktionsvolumen in Düsseldorf hoch
Von halber Kraft ist in der Rheinischen Post für Düsseldorf allerdings keine Rede. Die Zeitung schreibt über einen „regelrechten Wettlauf der Anleger“ in der Rheinmetropole, der das Transaktionsvolumen dort das dritte Mal seit 2000 über die Milliardengrenze treibt. Als Beleg nennt die Zeitung gleich mehrere Beispiele für größere Deals in Düsseldorf: so den Verkauf des PricewaterhouseCoopers (PwC) Bürohauses für 97,8 Millionen Euro und des Hofgartenpalais für 63 Millionen Euro. Nicht zuletzt steht der nicht einmal gebaute Vodafone-Campus für Top-Immobilien-Investitionen in Düsseldorf. Insgesamt 300 Millionen Euro wird die mit dem Projektentwickler „die developer“ zusammenarbeitende Zech Group aus Bremen für den Bau investieren. Sie hat dabei die Gewissheit, dass Vodafone 86.000 Quadratmeter des Campus für insgesamt zwanzig Jahre mietet.
Ein uneinheitlicher Markt für Gewerbeimmobilien
Der Vodafone Campus zählt damit zu den Core-Immobilien in Toplage und mit solventen Mietern. Das Risiko des Investors ist bei solchen Immobilien gering. Das scheint derzeit ganz besonders zu zählen: auch in Düsseldorf. Der „Run“ auf Immobilien gilt hier nicht uneingeschränkt, gesucht werden 1A-Immobilien, bei denen in Düsseldorf derzeit die Nachfrage das Angebot übersteigt. Andere Immobilien haben es weiterhin nicht so ganz einfach. Solch eine uneinheitliche Lage auf dem Markt für Gewerbeimmobilien wird auch von der Financial Times Deutschland in einem Artikel vom siebten Oktober 2010 bestätigt. Bis September 2010 seien 13,1 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert worden und damit etwa achtzig Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, zitiert das Magazin Jones Lang LaSalle. Allerdings – so das Magazin weiter – würden unterschiedliche Gewerbeimmobilien unterschiedlich stark davon profitieren. Einzelhandels-Immobilien haben einen großen Anteil von 44 Prozent an diesen Transaktionen. FTD sieht vor allem zwei Gründe dafür: Einzelhandels-Immobilien würden als „vergleichsweise sichere Investments“ gelten und das Angebot sei größer als bei Büros in Top-Lagen. Sicherheitsdenken scheint also derzeit auch bei Gewerbeimmobilien den Markt für Immobilieninvestments zu beherrschen: unter anderem durch eine nach wie vor oftmals eher restriktive Kreditvergabe. Etwas weniger Vorsicht würde sich manch einer hier vielleicht wünschen. Dass es nicht so ist, wirkt nach dem Höhepunkt einer Finanzkrise jedoch irgendwie verständlich.