Du betrachtest gerade Europäische Regierungen stopfen Haushaltslöcher durch Veräußerung staatlicher Immobilien

Die Wirtschaftskrise hat viele europäische Haushalte stark belastet und stellt die Regierungen vor schwere Aufgaben. Konjunkturprogramme und staatliche Unterstützungsmaßnahmen haben große Löcher in die staatlichen Budgets gerissen. Diese sollen nun durch den Verkauf staatlicher Immobilien gestopft werden.

Viele europäische Regierungen reagieren derzeit und wollen verstärkt öffentliche Immobilien auf den Markt bringen. Nach einer Studie des Immobilienberatungsunternehmens CB Richard Ellis (CBRE) lag der Anteil der Verkäufe öffentlicher Immobilien in Europa im Jahr 2009 bei 840 Millionen Euro. Deutschland war mit einem Anteil von mehr als 350 Millionen Euro dabei noch der größte Verkäufer öffentlicher Immobilien im europäischen Vergleich, gefolgt von den Niederlanden, Frankreich und Italien. Prozentual betrug der Anteil der staatlichen Immobilien am Gesamtinvestmentmarkt Europa in den vergangenen vier Jahren nie mehr als 2 bis 2,5 Prozent. Dies soll sich nun ändern. Gemäß der Studie von CBRE planen insbesondere Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Griechenland, mehr öffentliche Immobilien auf den Markt zu bringen, was den Anteil der Immobilien aus öffentlicher Hand am europäischen Gesamtmarkt steigen lässt. 

Lediglich 10 Millionen Euro betrug in 2009 das durchschnittliche Volumen einer Immobilientransaktion aus öffentlicher Hand. Meist handelte es sich hierbei um große Gebäude, für die schwerlich Investoren zu finden waren, da hohe Leerstandsquoten drohten. Laut CBRE haben zukünftig diejenigen öffentlichen Gebäude Chancen am Markt, die sich in Premiumlagen befinden oder die vom Staat nach der Veräußerung gleich wieder zurückgemietet werden können. So sind auf Seite der Investoren ein stetiger Geldstrom sowie eine gute Rentabilität gesichert. 

Neben den Immobilienportfolios der Bundesrepublik, die sich auf mehrere Milliarden Euro belaufen, hat auch Großbritannien angekündigt, sich von zahlreichen Immobilien (u. a. staatliche Studentenwohnheime und infrastrukturelle Projekte), die auf rund 35 Milliarden britische Pfund geschätzt werden, zu trennen.