Fachwerkbauten, Sandsteinhäuser mit Barockgiebeln, ein idyllisches Viertel: So preist Fürth seine Altstadt. Und sie ist tatsächlich schön. Schön ist auch das Gebäude der ehemaligen Gaststätte „Zum goldenen Schwan“. Schön und historisch. 1681 wurde vermutlich eine ältere Immobilie so umgebaut, dass die Grundstruktur des heutigen Gebäudes entstand. Bis heute präsentiert es sich mit reizvoller Architektur, der man allerdings den erneuten Sanierungsbedarf ansieht. Die Lage der Immobilie ist interessant, das Gebäude selbst ebenfalls, aber scheint es dennoch schwierig zu sein, Investoren zu finden. Zum Spottpreis ist die notwendige Sanierung wohl nicht zu haben. Hier könnte das Problem liegen.
Eine bayerische Stadt mit historischem Stadtbild
Das Stadtbild im Kern Fürths ist geprägt von vielen historischen Bauwerken, da Fürth den Zweiten Weltkrieg mit deutlich weniger Bauwerksschäden als viele andere Städte überstanden hat. Den Grünen Markt bezeichnet die Stadt selbst als einen ihrer „ältesten und historisch bedeutendsten Plätze“. Dass er ein wenig wie eine breite Straße wirkt, kommt nicht von ungefähr. Im Prinzip besteht er aus dem verbreiteten Areal der ehemaligen Reichsstraße, die früher durch Fürth führte. Einst fuhren hier auch Autos. Sie wurden jedoch nach dem Bau einer Umgehungsstraße aus dem Marktbereich verbannt. 2004 wurde der für eine Million Euro umgestaltete Grüne Markt Fürths eingeweiht und präsentiert sich seither als kleines Paradies für Passanten. Eins der markanten Gebäude des Grünen Marktes ist das Gebäude der Gaststätte „Zum goldenen Schwan“. Mitglieder des Altstadtvereins Fürth hatten das historische Haus 1979 in etwa 250 Arbeitsstunden saniert. Dabei wurde die alte Fachwerkfassade freigelegt und renoviert. Danach passierte aber wiederum nicht viel.
Noch immer herrscht Leerstand
Der Gasthaus-Bau „Zum goldenen Schwan“ steht bis heute leer. Und so herrscht mittlerweile erneut ein gewisser Sanierungsstau. 1979 ist schließlich schon wieder eine ganze Weile her. Einen Investor zu finden, ist schwierig. Es heißt, dass die Eigentümer der Immobilie den Verkaufspreis zu hoch angesetzt haben. Genau das bestreiten die jedoch, berichtete Nordbayern.de jüngst in einem Artikel mit dem Titel „Perlen im Tiefschlaf“. Aus Sicht der Eigentümer schrecken hohe Sanierungskosten potenzielle Investoren ab. Zugleich berichteten die Eigentümer, es sei aktuell etwas in Planung, eine gemischte Nutzung der Immobilie für Wohnen und Gewerbe, hieß es auf Nordbayern.de. Für Fürth wäre das wohl eindeutig von Vorteil. Ein Gebäude kann äußerlich grundsätzlich noch so schön sein. Steht es leer, leidet das Äußere und das Gebäude bleibt ein toter Punkt im Stadtbild. Es wäre schön, wenn das in Zukunft anders würde.
Die Probleme mit historischen Häusern
Nordbayern.de berichtet in seinem Artikel gleich über eine ganze Reihe von historischen Häusern Fürths, die auf eine Wiederbelebung warten. Bei den historischen Häusern „Königstraße 39“ und „Gustavstraße 3“ tut sich laut Artikel nichts. Gar nichts! Aber es gäbe auch andere Fälle, heißt es, es gäbe Beispiele von Privatperson, die in eine Sanierung historischer Gebäude in Fürth investieren. Solch eine Sanierung ist prinzipiell immer etwas komplizierter und oftmals auch teurer als bei anderen Bauwerken. Es muss a) erst einmal das benötigte Geld vorhanden sein und b) muss beim möglichen Investor auch das Gefühl vorherrschen, dass sich die Investition lohnt. Interessante Nutzungs-Konzepte können dazu beitragen, dass solch ein Gefühl entsteht. Insofern dürfte es spannend sein, irgendwann zu erfahren, was genau die Eigentümer mit dem Gasthaus-Bau „Zum goldenen Schwan“ vorhaben. Durch die Lage und die bauliche Grundstruktur des Gebäudes sind die Chancen wohl nicht die schlechtesten, etwas Gutes aus der Immobilie zu machen.