www.hotelbewertung.de oder www.holiday-check.de – dies sind nur zwei Beispiele für Internetportale, die zwar für Urlauber mehr als hilfreich sind, den Hoteliers aber zuweilen die Schweißperlen auf die Stirn treiben.
Denn egal ob große Hotelkette oder kleines, Inhaber geführtes Haus, sind die Zimmer nicht in Ordnung, in schlechtem Zustand oder gar sanierungsbedürftig, hagelt es schlechte Kritiken auf den gängigen Sites. Eine Weiterempfehlung ist dann eher fraglich.
Generell gilt bei verpachteten Häusern, dass der Vermieter für Dach und Außenzustand des Gebäudes zuständig ist, der Pächter für die Inneneinrichtung. Damit das Interieur des Hauses nicht verkommt (Pachtverträge von Hotels laufen mitunter über 20 Jahre), ist es ratsam, mit dem Pächter Investitionen vertraglich zu fixieren. Dies kann ein gewisser Prozentsatz vom Gewinn sein, der automatisch auf ein so genanntes Investitionskonto fließt, von dem dann die Renovierungen, die vorgenommen werden, bezahlt werden. Denn auch das Hotelpublikum wird in diesem Zusammenhang immer anspruchsvoller. Es wählt die Häuser aus, die die günstigsten Preise in Kombination mit der besten Ausstattung bieten. Hotelketten sind kapitalstärker und im Vergleich zu kleinen Familienbetrieben hier klar im Vorteil. Kleinen Häusern fällt eine Sanierung schon dadurch schwerer, dass der laufende Geschäftsbetrieb massiv beeinträchtigt wird. Dennoch, lassen es die Rücklagen zu, ist es sicherlich einfacher, das Haus zu Sanierungszwecken einige Wochen zu schließen. Die Gäste werden nicht durch Lärm und Schmutz belästigt und bekommen nicht einmal ein neues, dann wieder ein unrenoviertes Zimmer. Allein der Teppichboden kann geräusch- und schmutzarm ausgetauscht werden.
Private Betreiber müssen auch bei der Sanierung immer mehr in die Fußstapfen der großen Ketten treten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das heißt, Betten, Tapeten und Böden werden in der Regel alle 5 – 7 Jahre ausgetauscht, das Bad alle 10 Jahre von Grund auf saniert. Während die Ketten eher auf eine Corporate Identity und einen einheitlichen Look mit Wiedererkennungseffekt setzen, kann ein kleiner Familienbetrieb dagegen mit Individualität und persönlichen Charme, der ihn auszeichnet, punkten.
Dass der Markt nicht ruht, zeigt eine Umfrage im Auftrag des Beratungsunternehmens Treugast. Rund 81 Prozent aller befragten Hoteliers wollen in den kommenden Monaten Sanierungsmaßnahmen durchführen, seit Beginn des Jahres wurden bereits Sanierungsaufträge mit einem Volumen von über 700 Millionen Euro erteilt.