Wo kürzlich noch Sebastian Vettel & Co. ihre spektakulären Runden in der Formel 1 drehten und in Kürze mit Prinz Albert und Charlene Wittstock die nächste adelige Traumhochzeit ansteht, ist das Angebot an Immobilien gänzlich erschöpft – Monaco, der exklusive Stadtstaat an der Mittelmeerküste.
„Rien ne va plus“, wie es in den zahlreichen Casinos des Nobelortes heißt, gilt auch für den dortigen Immobilienmarkt. Nicht nur dass es an Angeboten für Wohnraum mangelt, der vorhandene ist schier unbezahlbar. Eine Studie von Knight Frank zusammen mit der Citi Private Bank zeigt: Monaco ist in Sachen Immobilien die teuerste Stadt der Welt. Im vierten Quartal 2010 kostete ein Quadratmeter Wohnfläche umgerechnet 46.193 Euro. Der Preis für eine durchschnittlich große Luxuswohnimmobilie beläuft sich somit in mehrfacher Millionenhöhe. Größter Coup in 2010: der Verkauf des Penthouse La Belle Epoque für rund 240 Millionen Euro. Monaco lässt damit die führenden Metropolen wie London (39.000 Euro pro Quadratmeter), Paris oder Tokio bei den Luxusimmobilien weit hinter sich.
Zum einen steigen die Immobilienpreise, da Investoren auf den Markt drängen, um von den Steuervorteilen profitieren zu können, zum anderen sorgt die Größe Monacos, die vergleichbar mit einem deutschen Dorf ist, dafür, dass das Angebot erheblich eingeschränkt ist, was die Preise der verfügbaren Objekte in die Höhe treibt. Das Stadtbild ist geprägt von 30stöckigen Hochhäusern auf engstem Raum, in der Platznot wurde schon vor 40 Jahren der Stadtteil Fontvieille im Meer errichtet, um weitere Ressourcen auszuschöpfen und 22 Hektar Raum dazu zu gewinnen. Kürzlich wurde der Bahnhof mitsamt seinem Schienensystem unterirdisch verlegt, um so auch den letzten Quadratmeter freien Baulandes auszuschöpfen.
Die Investoren kommen verstärkt aus Europa, 20 Prozent aus Italien und Frankreich weitere 40 Prozent aus den restlichen EU-Staaten. Die höchsten Preise für Wohnraum werden in Kasinonähe erzielt, aber auch in Fontvieille müssen für ein Apartment 30.000 bis 40.000 Euro pro Quadratmeter auf den Tisch gelegt werden. Aufgrund der Beliebtheit Monacos mit seiner sonnigen Lage, dem prominenten Umfeld und den klar auf der Hand liegenden Steuervorteilen wechseln pro Jahr allerdings nur rund 400 Wohneinheiten den Besitzer. Wer als Makler bei einem der wenigen Immobiliendeals seine Hand im Spiel hat, kann unter Umständen schon von einer Transaktion pro Jahr leben.
Ländliche Villen mit Garten sucht der Investor in Monaco aus Platzgründen allerdings vergeblich. Bereits vor einigen Jahren wurden die letzten Einfamilienhäuser zugunsten der lukrativeren Hochhäuser dem Boden gleich gemacht.