Du betrachtest gerade Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor in der Immobilienwirtschaft

Zwei aktuelle Studien belegen die Tatsache, dass die Nachhaltigkeit aus der Immobilienbranche heutzutage nicht mehr wegzudenken ist. Es handelt sich dabei aber nicht nur um einen Trend zum Green Building, das Thema wird auch als ganz elementar für die Wettbewerbsfähigkeit in der Immobilienwirtschaft angesehen. Der Faktor Nachhaltigkeit hat sich dafür sogar als einer der wichtigsten überhaupt ergeben.

Zwei Studien, ein Fazit
Zwei ganz unterschiedliche Studien kommen zu einem überraschend einheitlichen Fazit. Die Nachhaltigkeit wird von den Forschern als ausschlaggebender Wirtschaftsfaktor identifiziert. Die Deutsche Hypothekenbank zieht in ihrer Auswertung den Schluss, dass andere Einflüsse weniger Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit haben. Die Studie mit dem Titel ‚Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft‘ zeigt zudem sehr deutlich die spezielle Relevanz des Themas für diese Branche, andere Wirtschaftszweige werden nämlich nachweislich weit weniger davon beeinflusst.
Das Competence Centrum Process Management Real Estate hat in einer Befragung von 118 Immobilienunternehmen Ähnliches herausgefunden. Im Resümee der Studie steht die Nachhaltigkeit als zentraler Wachstumsmotor der Branche fest.

Wachstumsfaktor ohne Standard

Zwar gibt es zum Thema Nachhaltigkeit bei Immobilien einige Zertifikate, ein einheitlicher Standard existiert auf diesem Gebiet jedoch noch nicht. Um den wichtigen Wachstumsfaktor objektiv dokumentieren zu können, fehlt ein international etabliertes Gütesiegel. Dieses Manko prangert die Studie der Deutschen Hypothekenbank ganz eindeutig als Wirtschaftshemmnis an.
Das Competence Centrum Process Management Real Estate wiederum beleuchtet die Möglichkeiten der Erfassung von Daten über die Nachhaltigkeit mittels IT. Denn auch der IT-Sektor ist ein beherrschendes Thema, wenn es um die zukünftige Entwicklung der Immobilienwirtschaft geht. Reporting-Systeme spielen dabei eine kardinale Rolle, der Aufwand zur Erfassung, Analyse und der Vernetzung von Daten sollte idealerweise möglichst gering gehalten werden. Eine optimale Effizienz kann hier nur mit spezialisierten IT Applikationen erreicht werden. Die Wettbewerbsfaktoren IT und Nachhaltigkeit müssen also für einen optimalen wirtschaftlichen Erfolg unbedingt Hand in Hand gehen. Hier liegt in der Zukunft der Immobilienbranche noch ein großes Ausbaupotenzial.

Nachhaltigkeit ist mehr als Green Building

Die Auswirkungen der Nachhaltigkeit auf die Immobilienwirtschaft gehen über den Trend Green Building weit hinaus. Die Studie der Deutschen Hypothekenbank sieht im Faktor Nachhaltigkeit weit größere Potenziale zur Optimierung des Wirtschaftens auf die Branche zukommen. So resümiert das Vorstandsmitglied Andreas Pohl bei der Vorstellung seiner Studie. Dafür brauche es jedoch künftig noch einen langen Atem und eine breite Investitionsbereitschaft. Danach liegen in der Nachhaltigkeit also noch enorme ungenützte Chancen für die wirtschaftliche Fortentwicklung der Immobilienbranche.
Auch das Competence Centrum Process Management Real Estate sieht mit dem intelligenten Einsatz des Faktors Nachhaltigkeit lukrative Potenziale auf die Immobilienwirtschaft zukommen. Denn die Bedürfnisse des Marktes ändern sich, das haben auch die Entscheidungsträger der befragten Unternehmen erkannt. Die Teilnehmer der Marktanalyse räumen dem Geschäftsfeld Nachhaltigkeit einen Wachstumsfaktor von 25 Prozent ein und identifizieren es als kritischsten Erfolgsfaktor für die zukünftige Marktentwicklung. Die Hoffnung der Branche auf dieses Potenzial zeigt sich bereits in einer erhöhten Investitionsrate bei den Nachhaltigkeitsstrategien.

Ist der Hype bald vorbei?
Die vom Competence Centrum Process Management Real Estate erhobenen Daten lassen einen Ausblick auf den Effekt des Faktors Nachhaltigkeit für die Immobilienbranche zu. Die Marktanalysten sehen zwei verschiedene Thesen als möglich an. Eine vorstellbare Interpretation wäre eine sich entwickelnde Marktreife, die lediglich noch in praktischen Prozessen umgesetzt werden muss. Andererseits könnte sich auch ein Ende des Nachhaltigkeitshypes abzeichnen. Die Tatsache, dass der Faktor Nachhaltigkeit in vielen Bereichen nicht zu den höchsten Prioritäten zählt, könnte nach Meinung der Studienauswerter eine baldige Umkehr der nach oben zeigenden Entwicklungskurve indizieren. Sie geben allerdings gleichzeitig zu bedenken, dass eine zertifizierte Nachhaltigkeit in Bezug auf den Verkauf oder die Vermietung von Immobilien heute für viele Investoren und Mieter bereits zur unabdingbaren Voraussetzung geworden ist. Ob sich das Geschäftsfeld Nachhaltigkeit also der Marktreife nähert, oder sich bereits das Ende der Fahnenstange ankündigt, bleibt abzuwarten. Als derzeit treibender Wirtschaftsfaktor ist die Nachhaltigkeit aber wohl unumstritten.