Das so genannte „Panic Room“, zu Deutsch Panikraum, ist nicht zuletzt durch den gleichnamigen Thriller aus 2002 mit Jodie Foster ein Begriff. Hier rettet sich die Filmheldin vor Angreifern in eine Art Bunker in ihrem Haus, der mit mehreren Zentimeter dicken Stahlbetonwänden, Überwachungsmonitoren, separater Belüftung und eigenem Telefonanschluss ausgestattet ist.
Doch nicht nur in der Fiktion gibt es solche Panic Rooms – in den USA sind sie weit verbreitet und auch in Ländern, in denen eine hohe Kriminalitätsrate herrscht, beispielsweise in Südafrika, lassen immer mehr Bürger ihre Häuser mit Panic Rooms ausstatten. Ein weiteres prominentes Beispiel ist der dänische Karikaturist Kurt Westergaard, bekannt durch seine Mohammed-Karikaturen. Zum Jahreswechsel 2009/2010 brach ein Attentäter in sein Haus ein – Westergaard konnte sich zusammen mit seiner Enkeltochter in ein als Panic Room umgebautes Badezimmer in seinem Haus retten.
Ein Panic Room soll selbst heftigsten Angriffen von außen Stand halten und verfügt u. a. über verstärkte Wände, gepanzerte Türen, ein eigenes Kommunikationssystem, Notstromversorgung, eigene Lüftungs- und Sanitäranlagen, Lebensmittel- und Wasservorräte etc. – die individuelle Ausstattung ist den jeweiligen Anforderungen und Geldbeuteln überlassen. Gehörten die Panikräume bis vor kurzem zum Sicherheitsstandard von gefährdeten Gebäuden wie Botschaften, haben Sicherheitsfirmen jetzt auf den Markt für Privatpersonen entdeckt. Besonders in Südafrika und Teilen Südamerikas machen sie mit den Hochsicherheitstrakten in Häsuern vermehrt Geschäfte.
Doch auch in Deutschland gibt es den einen oder anderen Panikraum. Bekanntes Beispiel: das Hotel Adlon in Berlin mit seiner Adlon Royal Suite. Diese allein verfügt über erhöhte Sicherheitsmaßnahmen wie Panzertüren, Videoüberwachung, eine separate Telefon- und Stromversorgung sowie eine eigene Sicherheitszentrale – und – ein Panic Room. Über dessen Ausstattung gibt das Hotel aber verständlicherweise keine Auskunft.
Bundesweit gibt es derzeit nur wenige Unternehmen, die Panikräume anbieten. Der Grundpreis hierfür liegt bei rund 90.000 Euro. Sollten allerdings Sicherheitsrisiken wie Terroranschläge, atomare Zwischenfälle etc. weiterhin Kzunehmen, wird wohl auch hierzulande die Nachfrage nach Sicherheitskomponenten im Haus steigen und den Markt beflügeln.