Im trauten Heim der Zukunft können sich die Bewohner so manchen Handgriff sparen. Smart-Home-Technik heißt das Zauberwort, welches Science-Fiction-Filme wahr werden lässt. Da schaltet sich die Kaffeemaschine von selbst ein und es wird zur rechten Zeit warm. Aber nicht nur für den menschlichen Komfort hat die Zukunftstechnologie so einiges zu bieten. Auch in Sachen Sicherheit und Energie hält das smarte Haus viele Features bereit.
Was kann die Smart-Home-Technik?
Unter der Smart-Home-Technik versteht man ganz allgemein die Vernetzung von Haustechnik mit Haushaltsgeräten. Das Licht geht an, sobald man den Raum betritt, und wieder aus, wenn man ihn verlässt. Die Heizung schaltet zurück, wenn man ein Fenster öffnet. Kluge Häuser sind vielseitig und bieten ihren Bewohnern die verschiedensten Annehmlichkeiten. Gesteuert wird die neue Technik via Smartphone oder Smart TV. So viel Smartheit versteht aber noch nicht jeder Hausbesitzer. Deshalb sind die Konsumenten in Bezug auf die Smart-Home-Technik bisher eher zurückhaltend. Zukunftsforscher sehen damit jedoch ein enormes wirtschaftliches Potential auf uns zukommen. Bis in etwa fünf Jahren soll bereits jeder dritte Haushalt über einen Smart TV verfügen. Und damit zieht das Internet mit seinen beinahe unbegrenzten Möglichkeiten endgültig im heimischen Wohnzimmer ein. Die Hersteller hoffen, dass die Gewöhnung an den Smart TV auch ein verstärktes Interesse am klugen Heim mit sich bringen wird. Denn wenn schon der Fernseher intelligent ist, warum sollte es dann die Spülmaschine nicht auch sein? Bisher hat dieser Gewöhnungseffekt aber noch nicht eingesetzt. Zumindest nicht hierzulande. Die USA leben uns die Möglichkeiten intelligenter Behausungen hingegen bereits vor. Die letzte Ausgabe der Consumer Electronic Show in Las Vegas hat das sehr deutlich gemacht. Auf der größten Elektromesse der Welt wurden die Möglichkeiten der smarten Gebäudetechnik in großem Umfang ausgestellt.
Heizung zum Spielen
Viele amerikanische Kunden finden bereits Gefallen an den spielerischen Möglichkeiten der intelligenten Haustechnik. Zum Beispiel mit der Heizungs-App fürs Smartphone. Verlässt der Bewohner sein Heim, schaltet sein Handy automatisch die Heizung aus. Kommt er zurück nach Hause, wird die Heizung wieder in Gang gesetzt. Das Ganze funktioniert mit Hilfe der GPS Funktion des Smartphones. Viele Anwendungen gehen aber über die reine Spielerei hinaus und versprechen einen echten Mehrwert. Beispielsweise der Smart Meter, ein schlauer Stromzähler, der Energie und somit auch bares Geld sparen kann. Die einzige Voraussetzung für die Nutzung des intelligenten Zählers ist WLAN, eine Technologie, die schon heute in vielen Haushalten existiert. Der Smart Meter kontrolliert sämtliche elektrischen Geräte im Haus und koordiniert deren Verbrauch. Solche Zähler werden bereits von manchen Stromanbietern genutzt. Das intelligente Wohnsystem RWE Smart Home kann beispielsweise direkt an den heimischen Stromzähler der Kunden angeschlossen werden. Kooperationen mit Geräteherstellern wie Miele sind geplant. Auch Eon stellt seinen Kunden ein ähnliches System zur Verfügung. Gesteuert wird das ebenfalls über Smartphone oder Tablet, von jedem beliebigen Standort aus. So hat man auch im Büro sein schlaues Zuhause immer elektronisch im Blick.
Smart Strom sparen
Das oberste Ziel des smarten Stromzählers ist natürlich die Energieeffizienz. Damit soll schon jetzt eine Ersparnis von bis zu 30 Prozent möglich sein. Und die Entwicklung geht weiter. Der nächste Meilenstein auf dem Weg des Smart Meter in die intelligente Zukunft soll die Vernetzung mit einer vorhandenen Solaranlage sein. Dann fängt die Waschmaschine mit der Wäsche erst an, wenn die Sonneinstrahlung optimale Werte erreicht. Und das Elektroauto in der Garage beginnt mit der Aufladung. Stromintensive Vorgänge im Haushalt können so ganz und gar auf die Kraft der Sonne zurückgreifen.
Smarte Zukunftsaussichten
Um die vollkommene Vernetzung des intelligenten Hauses zu ermöglichen, müssten alle Handwerker im Haus berufsübergreifend zusammen arbeiten. Und genau an dieser menschlichen Vernetzung hapert es heutzutage noch. Die weitreichenden Möglichkeiten der Smart-Home-Technik sind momentan weder für das Handwerk noch für den Endkunden abzuschätzen. In der Seniorenbetreuung eröffnen sich dadurch beispielsweise für Pflegedienstleister ganz neue Dimensionen. Damit ergeben sich aber natürlich auch bisher ungekannte Probleme. Denn der Datenschutz müsste auf diesem Gebiet komplett neu überdacht werden. Und das nicht nur wegen der Bedrohung durch Hacker, die mindestens genauso smart vorgehen wie die intelligente Haustechnik. Da ergibt sich für manch einen Hausbesitzer die bange Frage, wie weit er bei aller Machbarkeit überhaupt gehen soll.