Ein historischer Stadtkern kann für eine Stadt Segen und Fluch zugleich sein. Im Allgemeinen trägt er zur Attraktivität der Stadt bei und zieht bestenfalls auch Touristen an. Andererseits können viele Denkmäler im Stadtkern Reformaufgaben erschweren, etwa energetische Sanierungen oder eine Anpassung von Wohnungen an den demografischen Wandel. Städte mit historischen Stadtkernen haben deshalb oftmals einen besonders schwierigen Spagat zu leisten. Manche von ihnen meistern diese Aufgabe sehr gekonnt. Elf von ihnen haben Ende August 2013 eine Auszeichnung im Rahmen des Wettbewerbs „Historische Stadtkerne – integriert denken und handeln“ erhalten. Eine dieser Städte war Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen mit 83 kleinen und größeren Ortskernen, was eine ganz besondere Herausforderung bedeutet. (mehr …)
Das Paunsdorf Center im Osten von Leipzig hat es geschafft: Im Ranking der familienfreundlichsten Unternehmen 2013, das vom Unternehmen ServiceValue in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt und der WELT am SONNTAG erstellt wurde, belegte es in der Kategorie „Einkaufscenter“ den ersten Platz. Das stärkt das 1994 eröffnete Center, das bis Ende 2012 komplett umgebaut worden ist, möglicherweise auch im Kampf gegen eine stärker werdende innerstädtische Konkurrenz. Schließlich zeigt sich auch in Leipzig, was allgemein zum Trend wird: Die Zentren der Städte erobern sich die Gunst der Käufer von Shoppingcentern auf der berühmten grünen Wiese zurück. (mehr …)
Manchmal klingen Ideen, eine Innenstadt zu beleben, erst einmal etwas eigentümlich. In der Stadt Altena im nordrhein-westfälischen Märkischen Kreis soll beispielsweise ein Aufzug den Aufschwung bringen. Die Idee verliert allerdings schnell einiges von ihrer Eigentümlichkeit, wenn man weiß, wohin der Aufzug führt. Er soll die Stadt mit der Burg Altena verbinden und Menschen den Weg von der Stadt zur Burg vereinfachen. Für den Aufzug müssen allerdings ein Schacht und ein Tunnel gebohrt werden, sodass das Projekt mit knapp sieben Millionen Euro nicht ganz billig ist. Sollte der Aufzug aber wirklich zur Belebung der Stadt beitragen, ist er sein Geld vermutlich wert. Altena kann gute Ideen gut gebrauchen. Die Stadt hat in den letzten Jahrzehnten einen kräftigen Bevölkerungsschwund erlebt. (mehr …)
Probleme mit Leerständen hat die Innenstadt von Mülheim an der Ruhr bereits seit mehreren Jahren. Ein Beispiel ist die Schloßstraße mit der seit Mitte 2010 leer stehenden ehemaligen Kaufhoffiliale. Mittlerweile läuft das Modellvorhaben „Mülheim an der Ruhr: Quartier Untere Schlossstraße“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), um das Quartier wieder neu zu beleben. Das wird vielleicht höchste Zeit, um Immobilienbesitzer nicht noch weiter zu verärgern. Von der Attraktivität der Schlossallee beim Monopoly ist Mülheims Schloßstraße derzeit wohl weit entfernt. Manch ein Besitzer von Ladenlokalen in der Straße verlangt aktuell Preise, die sich kaum auf dem Markt durchsetzen lassen. Ist das Realitätsferne oder vielleicht doch legitimer Protest? (mehr …)
Ein Großbauprojekt mit zeitlicher Verzögerung, das mehr kostet als ursprünglich angenommen? Ganz viele Leute werden dabei aktuell wohl an den Flughafen Berlin-Brandenburg denken, andere vielleicht an die Elbphilharmonie oder an Stuttgart 21. In Karlsruhe und Umgebung besteht jedoch die Möglichkeit, das ein weiteres und etwas kleineres, für Karlsruhe aber ganz schön großes Projekt in den Fokus rückt. Die Rede ist von der sogenannten Kombilösung, die mit Stadtbahn- und Autotunnel unterirdisch sowie vom Verkehr entlasteten und teils als Fußgängerzone konzipierten Arealen oberirdisch Teile der Innenstadt Karlsruhe deutlich verändern soll. Auch Karlsruhes Kombilösung gibt viel von dem her, was die vorab genannten größeren Projekte in die Schlagzeilen bringt: Bauverzögerung und Mehrkosten, zu denen sich in Karlsruhe Mieter in Baustellennähe gesellen, die eine Mietminderung fordern. (mehr …)
Geplante Shoppingcenter sind ja immer wieder einmal ein beliebtes Thema. Warum? Weil sie häufig für soviel spannenden Konfliktstoff sorgen wie etwa in den letzten Jahren in Weil am Rhein. Hier sollte ein neues Center gebaut werden. Dann gab es einen Bürgerentscheid, das Projekt wurde gestoppt und nun gibt es einen zweiten Anlauf mit einer etwas kleineren Center-Variante. Geschichten rund um Centerprojekte scheinen sich häufig zu wiederholen. Sie sind geprägt vom Streit zwischen deren, die Einkaufscentern auch für etablierte Händler in Innenstädten eine Magnetwirkung nachsagen, und denen, die für den etablierten Handel in der City abgezogene Kaufkraft fürchten. Endgültig entschieden wird dieser Streit wohl nie. (mehr …)
Die als Wohnort begehrteste Stadt Deutschlands ist Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt derzeit wohl eher nicht. Die Zahl ihrer Einwohner sinkt tendenziell seit 1991. Solch eine Entwicklung teilt sie mit einer ganzen Reihe von Städten und so ist ihr Kampf um eine attraktive Zukunft ein Beispiel von vielen. Neue Attraktivität verspricht sich die Stadt einerseits vom Konzept einer in die Stadt hineinwachsenden Landschaft. Andererseits sollen urbane Kerne und eine wiederbelebte Innenstadt für neuen Aufschwung sorgen. Hilfe erhält Dessau-Roßlau aktuell vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, das insgesamt 1,9 Millionen Euro auf acht Modellstädte aufteilt. Mit dem Geld lassen sich beispielsweise Pläne für ungenutzte Flächen und leer stehende Gebäude in Dessau-Roßlaus Langer Gasse im Innenstadt-Bereich umsetzen. Und das wäre dann möglicherweise ein weiterer Schritt in die langfristige Überlebensfähigkeit der Stadt. (mehr …)
Bisweilen wird es in größeren Städten recht eng. Frankfurt am Main ist ein Beispiel für solche eine Stadt, in der es beim Wohnraum immer wieder zu Engpässen kommt. Die große deutsche Bankenstadt hat deshalb gemeinsam mit ihren Bürgern den ersten Entwurf eines Konzepts vorgelegt, mit dem ebenso mehr Wohnungen als auch mehr Grün und mehr Platz für Fußgänger in der Innenstadt angepeilt werden. Der Entwurf wird jetzt im Planungsdezernat ausgestellt. Ein wesentliches Element der Planung ist eine „moderate Nachverdichtung“ in der Innenstadt, durch die bestehende Innenstadtflächen besser genutzt werden sollen. Frankfurt am Main will dabei einmal mehr den Himmel erobern. (mehr …)
So ganz neu ist es nicht, was Jones LangLasalle da in seiner Pressemeldung vom 21. Juni 2010 mit Thesen zur Zukunft des Einzelhandels aussagt: Erlebnisshopping ist im Trend und viele Einzelhandelsflächen böten Raum, den man für ein Gesamterlebnis „Shopping“ nutzen könnte. Dafür ist Einfaltsreichtum gefragt und die Abkehr von austauschbaren 08/15 – Angeboten. Viele neue Einkaufszentren realisieren solche Ideen bereits. Aber auch ganze Städte und Gemeinden sollten vielleicht stärker als bisher Fantasie spielen lassen, um sich als Orte zu präsentieren, in denen Menschen gerne verweilen und ebenso gerne einkaufen. (mehr …)