Du betrachtest gerade Zwei Gefahren für den Berliner Hotelmarkt

Seit 2003 steigt die Zahl der Übernachtungen in Berlin kontinuierlich. 2010 stieg sie etwa gegenüber dem Vorjahr um 10,2 Prozent und auch im ersten Halbjahr 2011 hält der Aufwärtstrend weiter an. Das klingt wie gute Voraussetzungen für die Hotels der deutschen Hauptstadt und wie eine Basis für ein gesundes Wachstum des Berliner Hotelangebots. Aber kritische Stimmen mehren sich, die ein Überangebot in Berlin fürchten. „Bereits jetzt wird es für die Gastgeber zunehmend schwieriger, Auslastung und Zimmerpreise auf einem wirtschaftlichen Niveau zu halten, heißt es etwa im neuesten Bericht des Unternehmens Deloitte zum Hotelmarkt Berlin. Eine weitere Gefahr für Berliner Hoteliers kommt möglicherweise aus dem Internet: Wimdu ist ihr Name.

Die Zahl der Berlin-Besucher wächst, die Bettenzahl auch

Die Deloitte Hotelmarktstudie bestätigt die positive Entwicklung der Besucherzahlen für Berlin. 2010 sei die Rekordzahl von 9,1 Millionen Messe- und Kongress-Fachbesuchern nach Berlin gekommen, heißt es. Die Zahl der Übernachtungen in Berlin überstieg 2010 mit knapp 20,8 Millionen erstmals die 20-Millionen-Marke. Die Hoteliers der Stadt können sich jedoch nur bedingt freuen, den auch die Konkurrenz steigt und die wirtschaftlich wichtigen Kennzahlen entwickeln sich nicht so, wie sie es gerne hätten. Von 2001 bis 2010 wuchs die Bettenanzahl in Berlin von 62.024 auf 114.087 Betten, so Deloitte. Die Tendenz ist weiter steigend: Im ersten Quartal 2011 standen in Berlin bereits knapp 118.000 Betten zur Verfügung. Deloitte zitiert zudem nicht näher benannte Branchenexperten mit der Aussage, dass in den kommenden Jahren 49 neue Hotels mit mehr als 11.000 Betten entstehen werden. Selbst wenn nicht jedes der Projekte tatsächlich realisiert werden sollte, wird die Bettenzahl in der Hauptstadt weiter wachsen.

Die Durchschnitts-Zimmererträge Berliner Hotels schrumpfen

Durch die zunehmende Konkurrenz bekommt manch ein Berliner Hotelier Probleme. So sank die durchschnittliche Belegung der Berliner Hotels laut STR Global im ersten Quartal 2011 verglichen mit dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf 56,9 Prozent. Der Zimmerertrag sank in Berlin um 0,5 Prozent, während etwa Düsseldorf, Frankfurt und München zweistellige Ertragssteigerungen verzeichneten. Keine Frage: Berlin ist beliebt bei Touristen. Aber wie beliebt muss Berlin sein, um möglichst allen Hoteliers der Stadt ein wirtschaftlich geführtes Hotel zu ermöglichen? „Preiskampf und Umsatzeinbußen – der Druck verstärkt sich“, schreibt Deloitte. Das klingt nicht wie eine goldene Zukunft.

Wimdu – die neue Gefahr

Die Wimdu GmbH ist ein in Berliner sitzender StartUp, der seit April 2011 existiert. Wimdu betreibt eine Internet-Plattform, die Reisenden laut eigener Angaben des Unternehmens private Unterkünfte in 2173 Städten aus 103 Ländern vermittelt. Laut dapd möchte Wimdu das Angebot privater Unterkünfte bis Ende 2011 auf 60.000 steigern und plant mittelfristig einen Anteil am europäischen Hotelmarkt von bis zu zehn Prozent. Finanziell steht Wimdu wohl gut da: Im Juni 2011 wurde eine Finanzspritze der beiden Investoren Investment AB Kinnevik und Rocket Internet in Höhe von 90 Millionen US-Dollar bekannt. Manch ein Hotelier wird all das nicht gerne hören, zumal Wimdu nicht der einzige große Anbieter von Privatunterkünften ist und mit Airbnb und 9flats Konkurrenz im eigenen Segment hat. Hier könnten Umsätze wachsen, die in Zukunft noch stärker als bisher zu Lasten der Hoteliers gehen. In einem ohnehin schwierigen Umfeld wie Berlin könnte die Lage dadurch noch problematischer werden und manch ein neues Hotelprojekt wird möglicherweise an den Bedingungen scheitern.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hotel Santiago

    Wenn du das den Camino de Santiago, sind in der Hotel Santiago Nest Style Sie ein ausgezeichneter Unterkunft finden, um bleiben nur 300 Meter von der Kathedrale von Santiago de Compostela.

  2. b&b jens

    Die Leute suchen auch nach Alternativen zum Hotel, da diese recht teuer sind. Privatunterkünfte hingegen sind günstig, liegen oftmals besser und sind familiärer. Gerade für Familien die perfekte Alternative für den Urlaub zb in Berlin.

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